Schlucken

Der gesunde Mensch schluckt

  • 580 – 2.000 mal am Tag
  • nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch seinen Speichel
  • teils willentlich gesteuert, teils unwillkürlich

Schluckstörungen bei Kindern

Schluckstörungen (Dysphagien) bei Kindern können in jeder Altersstufe auftreten. Sowohl Säuglinge als auch ältere Kinder können unter Schluckstörungen leiden. Bei den Säuglingen sind oft Frühgeborene betroffen, die z.B. nicht kraftvoll saugen können. Bei den älteren Kindern handelt es sich meist um Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung.
Daneben kommen Schluckstörungen aber auch bei insgesamt gesunden Kindern vor, die ein ungünstiges Schluckverhalten entwickelt haben. Dieses abweichende Schluckmuster kann sich z.B. ungünstig auf die Entwicklung der Zahnstellung auswirken.

Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

Die Logopädie bietet zunächst Beratung zu allen Fragen der kindlichen Schluckstörungen an, denn nicht jede Auffälligkeit ist bereits ein Zeichen für eine behandlungsbedürftige Schluckstörung. Aufgabe einer Logopädin ist es, die von Eltern genannten Auffälligkeiten einzuordnen und zu klären, ob das Kind tatsächlich von der Normalität abweichende Schluckprobleme hat und welche Maßnahmen zu treffen sind. Hier kann u.U. eine umfangreiche Beratung der Eltern in Hinblick auf unterstützende Maßnahmen bei der Nahrungsaufnahme (Prävention) ausreichend sein. Sollte ein Hinweis auf unphysiologische Bewegungsabläufe beim Schlucken bestehen, sollte eine ausführliche logopädische Diagnostik erfolgen.

Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich unmittelbar aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Die Eltern erhalten kontinuierlich Einblick in den Verlauf der Therapie, indem sie über Fortschritte und Veränderungen in der Therapie informiert werden. Nach Möglichkeit werden sie in die einzelnen Übungssequenzen einbezogen. Am Ende einer Therapiephase wird ein Abschlussbefund mit der ausführlichen Darstellung des Behandlungsstandes für den Arzt erstellt.

Schluckstörungen bei Erwachsenen

Schluckstörungen (Dysphagien) bei Erwachsenen können in Verbindung mit neurologischen Erkrankungen, wie z.B. bei multipler Sklerose, ALS oder nach Schlaganfall auftreten. Einige Patienten bekommen auch Schluckprobleme aufgrund von Alterungsprozessen. Außerdem können Störungen der Nahrungsaufnahme nach operativen Eingriffen oder als Unfallfolge vorkommen.
Die Symptome sind sehr unterschiedlich und hängen davon ab, welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Schluckstörungen können zu Fehl- oder Mangelernährung führen und somit lebensbedrohlich werden. Lebensgefahr kann auch bestehen, wenn durch falsches Schlucken Nahrungsreste in die Luftröhre gelangen.